Newsletter Mai 2021

Liebe Mitglieder und Freunde des Bürgervereins Plätzchen-Losenburg e.V.

Eigentlich hatte ich gehofft heute über unsere Ostermontagswanderung berichten zu können. Doch wie befürchtet, es kam anders und dieser blöde Virus hat nach wie vor unser gesellschaftliches miteinander fest im Griff.

Die Infektionszahlen steigen und es ist kein Ende abzusehen. Die Hoffnung auf eine schnelle Durchimpfung aller Bürger hält sich bei mir jedoch noch in Grenzen. Was gleichzeitig bedeutet, dass wir immer noch keine Termine festlegen können. Sei es für die Himmelfahrtswanderung oder für eine Pfingstwanderung anstelle der ausgefallenen Osterwanderung.

Gut, heute ist erst der 12. April und bis Himmelfahrt sind es noch 4 Wochen. Doch ich bezweifle sehr, dass wir uns dann schon wieder in fröhlicher Runde am Depot bei Würstchen, Kaffee und Kuchen treffen werden.

In den letzten Tagen hat es der April noch einmal so richtig krachen lassen mit Schnee und frostigen Temperaturen. Bald muss er aber dem Monat Mai Platz machen.

Ursprünglich war der Mai der 3. Monat im Jahr, weil das Jahr im alten Rom ja mit dem März begann und mit Einführung der Monate Januar und Februar rutschte der Mai auf Platz 5. Wie viele andere Monate ist der Mai auch nach einer römischen Gottheit benannt. In diesem Fall trägt er den Namen des, für das Wachstum zuständigen römischen Gottes, Iuppiter Maius, daraus wurde im deutschen verkürzt „Mai“. Aber schon im altrömischen Kalender, also lange vor Caesar, wurde der Mai nach einer Frau benannt – der latinischen Göttin der Fruchtbarkeit Maia.

Im Kalender von Karl dem Großen aus dem 9.Jahrhundert erhielt dieser Monat den alten deutschen Namen „Wunnimanoth“ (Weidemonat). Der „Wonnemonat“ Mai ist vielen Menschen ein Begriff. Er ist die Abwandlung des alten Namens „Wonnemond“ und kommt aus dem alt- bzw. mittelhochdeutschen Wort für Freude (wunni). Aber auch mit dem Begriff (wunne) ist er verwandt. Was so viel wie Futterplatz oder Weide bedeutet. Zu dieser Zeit trieb man traditionell das Vieh wieder auf die Weide.

Alles neu macht der Mai…deshalb wird der Mai auch noch als „Blumenmond“ bezeichnet. Beide Namen drücken seinen Charakter aus, es ist der Monat der Hauptblütezeit aller Pflanzen, der Monat des Wachstums, dem Erwachen der Natur zu frischem Grün und dem Erblühen der Bäume und Wiesen und des Beginns der Sommerfreude. Nach der langen Winterverhüllung gestattet auch die leichter und luftiger werdende Bekleidung wieder mehr Einblicke – „Wonnemonat“ eben.

Wussten Sie, dass der Mai immer mit demselben Wochentag beginnt wie der Januar des Folgejahres? der 1.Mai in diesem Jahr ist ein Samstag und der 1. Januar 2022 ist ebenfalls ein Samstag. Witzig ist auch – es beginnt aber kein anderer Monat desselben Jahres mit demselben Wochentag wie der Mai. Das hat mich natürlich interessiert und ich habe meine ganzen alten Kalender (ich kann ja nichts wegwerfen) durchgeforstet – das stimmt wirklich. (Wieder etwas dazu gelernt).

Es gibt aber noch viel mehr über den Monat Mai zu berichten. Nur noch wenige von den vielen der ursprünglich auch in Deutschland so vielfältigen Riten und Bräuchen im Mai sind erhalten geblieben.

So war es in vielen Regionen üblich, am ersten Tag des Monats, dem „Maitag“, den Frühling und Frühsommer mit Festen und Aufzügen zu begrüßen. Fenster und Türen wurden mit „Maien“ oder Maibäumen geschmückt. (Vor allem dort wo junge Mädchen wohnten). In vielen Orten ist das Maibaumsetzen ein lebendig gebliebenes Brauchtum.

Aber auch die Mai-Feuer sind noch üblich. Die Feuer sollten ursprünglich Mensch und Vieh fruchtbar machen sowie Hexen und böse Geister vertreiben. Wer denkt da nicht an die beliebte Feier der Walpurgisnacht, in der in vielen Orten Deutschlands mächtige Feuer in den Himmel lodern.

Ja, und 1891 wurde der 1. Mai zum „Festtag der Arbeiter aller Länder“ bestimmt und ist seit 1933 ein Feiertag in Deutschland. Aber das Freizeitvergnügen an diesem Arbeitsfreien Feiertag ist den meisten wichtiger als zu demonstrieren.

Im 20 Jh. wurde ein Brauch aus den USA immer beliebter und in vielen Familien wird am zweiten Sonntag im Mai der Muttertag begangen.

Ein Wetterphänomen im Mai treibt Landwirten, Obstbauern und Hobbygärtnern Sorgenfalten ins Gesicht. Auch wenn die Sonne bereits viel Kraft hat: Bis zu den Eisheiligen Mitte Mai kann es noch einmal sehr frostig werden. Der Name „Eisheilige“ entstammt dem Volksmund. Die fünf Heiligen hatten mit Frost und Eis jedoch nichts am Hut. Der Name steht für die, für die Aussaat wichtigen Tage im Bauernkalender. In den Bauernregeln sind die Eisheiligen nach dem katholischen Gedenktag des jeweiligen Heiligen benannt. So entsprechen der 11. Bis 15. Mai den Tagen des Heiligen Mamertus, Pankratius, Bonifatius und der Heiligen Sophie. Sie lebten alle im vierten und fünften Jahrhundert. Weil an ihren Gedenktagen die gefürchteten Spätfröste auftreten, wurden aus ihnen im Volksmund die „Eisheiligen“. In Norddeutschland treten die Eisheiligen früher auf als in Süddeutschland. Hier gelten die Termine 11.bis 13. Mai als Eisheilige. „Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein“ sagt eine alte Bauernregel. Im Süden beginnen die Eisheiligen dagegen erst am 12. Mai mit Pankratius und enden am 15. Mai mit der kalten Sophie. „Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi und zum Schluss fehlt nie die Kalte Sophie“.

Bevor sich aber der Mai verabschiedet, um Platz für den Juni zu machen, feiern wir noch am 23. und 24. Mai das Pfingstfest. Mit dem Pfingstfest endet nach 50 Tagen die Osterzeit. Pfingsten ist ein christliches Fest, an dem die Gläubigen die Sendung des Geistes Gottes zu den Jüngern Jesu und seine bleibende Gegenwart in der Kirche feiern. Es ist das Fest des Heiligen Geistes – die Kraft des Glaubens für alle Christen.

Ich hoffe, dass viele von Ihnen schon eine Impfung erhalten oder wenigstens einen Impftermin in Aussicht haben (mal sehen wann der 45ziger Jahrgang dran ist). Leider konnte ich auch heute nichts aus und über unseren Bürgerverein berichten, vielleicht gefällt Ihnen aber dafür als Ersatz mein „Monats“- Bericht.

Eure KaSch

Der Text erschien auch als Beitrag des Bürgervereins im Mai-Heft des „Velberter Bürger“ .